FACHSCHAFT PHILOSOPHIE

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AKTUELLES AUS DER FACHSCHAFT


DAS FACH PHILOSOPHIE


Das Fach Philosophie fragt nach den Grundlagen, Bedingungen und Möglichkeiten menschlicher Existenz. Der Philosophieunterricht versteht sich als Erziehung zur methodischen Nachdenklichkeit zur Orientierung in der Welt und in Fragen der Erkenntnis, des Handelns und des Denkens.

  • Der Philosophieunterricht findet in den Klassenstufen 5 bis 7 in der Sekundarstufe I sowie in den Klassenstufen 11 bis 13 in der Sekundarstufe II statt.
  • Der Unterricht umfasst zwei Wochenstunden und findet zeitgleich zum Religionsunterricht in Kursen statt.
  • Als ordentliches Unterrichtsfach kann Philosophie natürlich auch Teil der Abiturprüfungen sein.

WAS IST PHILOSOPHIE?


In seinem Streben nach Erkenntnis stößt der Mensch unweigerlich auf Fragen, die größer sind als er selbst.

Die Philosophie (wörtlich „Liebe zur Weisheit“) versucht die großen Fragen der Menschheit zu ergründen und die Welt zu hinterfragen. Eine allgemeingültige Definition zu formulieren ist nicht einfach. Schon das Hinterfragen der Dinge oder das durch Staunen angeregte Nachdenken über die Welt ist Philosophie. So sagte schon Carl Friedrich von Weizsäcker: „Philosophie ist die Wissenschaft, über die man nicht reden kann, ohne sie selbst zu betreiben.“ 

Werkzeugen wie Logik und Argumentation, Thesen und Antithesen, Hypothesen- und Theoriebildung, Strukturanalysen, Positionsbegründungen, Begriffsdefinitionen und immer präziseren Fragestellungen helfen dabei, die großen Fragen, welche die Wissenschaften bisher noch nicht beantworten können, zu erforschen. Das Ziel: Die systematische Ordnung des menschlichen Wissens zur Ergründung der Welt.

Eine erste Antwort auf die Frage „Was ist Philosophie“ finden Sie auf unserem Informationsposter.

DIE VIER REFLEXIONSBEREICHE


Die vier Reflexionsbereiche des Philosophieunterrichts orientieren sich an den berühmten vier Kantischen Fragen, mit denen Immanuel Kant die Philosophie thematisch einzuteilen versucht. So teilt sich jedes Schuljahr inhaltlich in vier Bereiche auf, die sich der Erkenntnistheorie, der Ethik, der Metaphysik und der Anthropologie zuordnen lassen.

Auf unserem Informationsposter finden Sie Themen und Fragestellungen zu den vier großen Teildisziplinen der Philosophie.

DIE FÃœNF BASISKOMPETENZEN


Kern des Philosophieunterrichts ist die fortschreitende Entwicklung der Fähigkeit, sich in der Reflexion die begrifflichen Ordnungen, Deutungen und Beurteilungen der Wirklichkeit nachdenkend zum Gegenstand zu machen. In der Reflexion dieser Vergegenständlichung werden diese Ordnungen, Deutungen und Urteile zunächst aufgehoben, sodass dadurch den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit einer selbstbewussten und begründeten kritischen Stellungnahme ermöglicht wird, um letztlich auf der Basis vernunftbegründeter Urteile eigene Positionen zu beziehen.

Schülerinnen und Schüler, die am Philosophieunterricht teilnehmen, erwerben als philosophische Basiskompetenzen die Fähigkeit und Fertigkeit,

  • die Gegenstände, Sachverhalte und Strukturen der Welt als Moment und Anknüpfungspunkt philosophischer Implikationen wahrzunehmen und zu beschreiben (Wahrnehmungskompetenz).
  • die Gegenstände, Sachverhalte und Strukturen der Welt in Beziehung zu unterschiedlichen philosophischen Problemstellungen zu setzen und diese Deutungszusammenhänge zu analysieren und zu reflektieren (Deutungskompetenz).
  • in gedanklichen Zusammenhängen die Funktion von Begriffen, Argumentationen, Schlussfolgerungen und deren Voraussetzungen und Konsequenzen zu beschreiben und zu analysieren (Argumentationskompetenz).
  • Urteile in ihrer Herleitung, ihrem Zusammenhang, ihren Geltungsansprüchen und Konsequenzen zu beschreiben und zu analysieren sowie selbst begründete und folgerichtige Urteile zu bilden (Urteilskompetenz).
  • philosophische Zusammenhänge in angemessener Form auszudrücken und sich dabei zielgerichtet unterschiedlicher diskursiver und nicht-diskursiver Medien und Gestaltungsformen zu bedienen (Darstellungskompetenz).

Philosophieren als Reflexionskompetenz, aufgeschlüsselt in den philosophischen Basiskompetenzen, ist immer gebunden an konkrete Themen und Inhalte des Philosophierens. Diese kontextgebundene Vermittlung von Reflexionskompetenz findet demnach in den jeweiligen Unterrichtszusammenhängen statt. Daher lässt sich unterrichtliches Handeln stets auf allgemeiner Ebene als Vermittlung von Reflexionskompetenz verstehen und beschreiben.

WARUM PHILOSOPHIEUNTERRICHT?


Der Unterricht fördert die kognitiven, emotionalen, sozialen, kreativen und körperlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler. Er vermittelt ihnen kulturelle und gesellschaftliche Orientierung und ermuntert sie dazu, eigenständig zu denken und vermeintliche Gewissheiten, kulturelle Wertorientierungen und gesellschaftliche Strukturen auch kritisch zu überdenken.

Schülerinnen und Schüler werden durch die Auseinandersetzung mit Kernproblemen des soziokulturellen Lebens in die Lage versetzt, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf andere Menschen, auf künftige Generationen, auf die Umwelt oder das Leben in anderen Kulturen auswirkt. Die Kernprobleme beschreiben Herausforderungen, die sich sowohl auf die Lebensgestaltung des Einzelnen als auch auf das gemeinsame gesellschaftliche Handeln beziehen.

WEITERFÃœHRENDE INHALTE UND WETTBEWERBE


Fachportal Philosophie (IQSH)

Im Fachportal Philosophie des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) finden Sie alle Informationen rund um das Schulfach Philosphie und die Fachanforderungen.

Bundes- und Landeswettbewerb philosophischer Essay

Informationen zum jährlich stattfindenden Bundes- und Landeswettbewerb philosophischer Essay finden Sie hier.


Ministerium für Schule und Berufsbildung des Landes Schleswig-Holstein (Hg.): Fachanforderungen Philosophie. Allgemein bildende Schulen. Sekundarstufe I. Sekundarstufe II. Kiel. August 2016.